Ängste überwinden: Diese 7 Tipps haben mir wirklich geholfen
Wie kannst du deine Ängste überwinden und endlich mit weniger Sorgen und mehr Leichtigkeit durchs Leben gehen? In diesem Beitrag möchte ich dir die besten Tipps und Methoden zeigen, mit denen auch ich selbst meine Ängste langfristig loswerden konnte.
Gerade in Zeiten, in denen wir größeren Belastungen ausgesetzt sind, fällt es uns oft schwer, unser inneres Kopf-Kino und das ständige Kreisen der Gedanken abzustellen. Deshalb zeige ich dir, wie du es schaffen kannst, aus der Sorgen-Spirale auszusteigen, deine Sorgen und Ängste zu überwinden und zu mehr innerer Ruhe und Gelassenheit zu finden.
Diesen Beitrag kannst Du Dir übrigens auch als Podcast anhören.
Sorgen und Ängste überwinden und loslassen – 7 praktische Tipps um im Alltag besser mit Angst umzugehen
Es gibt wohl kaum einen Menschen, der ganz ohne Angst lebt. Denn Angst zu haben ist menschlich und normal. Wirklich problematisch werden Ängste erst dann, wenn daraus eine Angststörung in Form von Angstzuständen oder Panikattacken entsteht. Wenn die Angst uns davon abhält, unser Leben so zu leben, wie wir es uns wünschen und wir es einfach nicht schaffen, unsere Ängste zu besiegen und sie uns damit das Leben schwer machen.
Wenn es dir so geht, dann möchte ich dir sehr empfehlen, therapeutische Hilfe in Anspruch zu nehmen. In einer Therapie kann jemand 1:1 auf dich eingehen und dir wirklich weiterhelfen.
Trotzdem gibt es auch einiges, was du selbst tun kannst, um im Alltag mit besser mit deinen Ängsten und sorgenvollen Gedanken umzugehen.
Viel Halt und Orientierung können dir diese 10 Regeln bei Angst geben, die auch von offiziellen Stellen und Vereinen wie der deutschen Angsthilfe e.V. empfohlen werden.
Die folgenden 7 Selbsthilfe-Tipps habe ich aus meiner eigenen Erfahrung als ehemalige Angstpatientin für dich zusammengefasst. Sie haben mich auf meinem Weg aus der Angst wirklich weitergebracht und können auch dir gut helfen, deine Sorgen und Ängste zu überwinden.
Tipp 1: Schreibe deine Sorgen und Ängste auf
So banal es vielleicht klingen mag: Als erstes ist es sehr wichtig, die angstvollen Gedanken erst einmal genau anzuschauen und am besten aufzuschreiben. So sind sie erstmal wahrgenommen und akzeptiert worden und aus deinem Kopf heraus und auf Papier gebracht.
Das Aufschreiben deiner Gedanken hilft dir, Ruhe in deinen Kopf zu bekommen. Damit ist schon einmal der erste Schritt getan und das ewige Kreisen der Gedanken und die Angst vor der Angst ist durchbrochen.
Sind die negativen Gedanken und Ängste erst einmal klar realisiert und zu Papier gebracht, können wir sie uns in Ruhe weiter anschauen und leichter besiegen.
Tipp 2: Überprüfe deine Angst-Gedanken
In einem zweiten Schritt geht es jetzt darum, die Gedanken, Sorgen und Ängste zu überprüfen.
Sind die Dinge, die ich denke, wirklich Realität? Sind sie wirklich wahr oder sind es Zukunftsphantasien, die nichts mit der Realität zu tun haben?
In 99 Prozent der Fälle sind es Horror-Szenarien, die wir uns über unsere Zukunft erzählen und in allen Details ausmalen. Sie haben absolut nichts mit der Realität zu tun. Die Gedanken sind also nichts weiter als unwahre Phantasien.
Oft hilft es schon, sich das einmal ganz bewusst klar zu machen.
Mein Tipp deshalb: Versuche, deinem Gefühl – der Angst — auch deinen Verstand entgegenzusetzen.
Wenn deine Angst-Gedanken kommen und du dir im Kopf die schlimmsten Dinge ausmalst, dann stelle genau diese Gedanken bewusst in Frage: Wie wahrscheinlich ist es, dass das eintritt, was ich befürchte? Ganz realistisch betrachtet: Ist die Situation wirklich gefährlich?
Ja, das braucht etwas Übung. Aber nach und nach wird es dir leichter fallen, dann auch deine Ängste in Frage zu stellen und zuversichtlicher zu werden.
Tipp 3: Sage deutlich „STOP!“
Auch wenn du dir klar gemacht hast, dass deine Sorgen und Ängste nur Phantasien sind, ist es trotzdem nicht so leicht, Ängste überwinden zu können. Denn sie werden vermutlich trotzdem immer wieder auftauchen.
Dann kann es helfen, laut oder innerlich „STOP!“ zu sagen, sobald du merkst, dass du wieder in die Grübel- und Sorgen-Spirale zurückfällst.
Ich bin ehrlich zu dir: Da ja jahrelang die automatischen, negativen Gedankenmuster am Werk waren, wird es eine Weile dauern, bis sie nicht mehr auftauchen.
Oft kommen diese negative Glaubenssätze und Ängste auch aus der Kindheit und laufen automatisch ab. Deshalb sind sie oft umso hartnäckiger. Da dieses Sorgen seit Jahren so automatisch abläuft, muss man sehr achtsam sein, um die Spirale immer wieder von Neuem zu durchbrechen. Denn diese Sorgen und Ängste sind alte Muster – die aber meistens gar nichts mehr mit unserem heutigen Leben zu tun haben.
Du wirst also am Anfang ziemlich oft “Stop!” sagen und sehr viel Ausdauer mitbringen müssen.
Irgendwann hat es dein Gehirn jedoch umgelernt und die negativen Gedanken tauchen nicht mehr (so oft) auf.
Mir hat es übrigens auch immer sehr geholfen, dann so etwas zu denken wie: „Ach, das ist wieder die alte «Ich schaffe das nicht, ich kann das nicht oder Was ist wenn dies oder das passiert läuft jetzt wieder bei mir.«-Platte. Die kenne ich ja bereits!”
Damit klebst du den Gedanken sozusagen ein Etikett auf und wehrst dich nicht gegen sie. Denn je mehr man sich gegen eine Sache wehrt, desto länger bleibt sie einem erfahrungsgemäß erhalten.
Das ist genau wie mit dem Beispiel: “Denke nicht an einen rosa Elefanten!”.
Verinnerliche stattdessen besser: Die negativen Gedanken und Ängste dürfen da sein, aber ich muss diese negativen Gedanken nicht weiter verfolgen. Ich kenne sie bereits und habe sie registriert, aber sie sind für mein weiteres Leben nicht nützlich.
Tipp 4: Finde deine ganz individuelle Lösung
Es ist wichtig, dass wir aus unseren Erfahrungen lernen und das Wissen dann auch für zukünftige Situationen anwenden.
Statt dich mit deinen Sorgen immer wieder im Kreis zu drehen und zu keiner Lösung zu kommen, frage dich:
Wie bin ich in der Vergangenheit mit solchen Situationen umgegangen?
Kann ich mein gesammeltes Wissen und meine Erfahrungen auch auf diese Situation anwenden?
Statt dich im Außen zu verlieren und dort nach Lösungen und Ratschlägen zu suchen, versuche also besser, deine ganz eigenen, individuellen Lösungen zu finden. Schließlich sind auch deine Probleme komplett individuell.
Überlege doch mal: Was erscheint dir persönlich als die beste Antwort auf deine Sorgen beziehungsweise die beste Lösung, wenn du gänzlich unabhängig von der Welt und anderen Menschen wärst (was du im Übrigen wirklich bist)?
Wenn wir uns wirklich die Zeit nehmen und uns das einmal ganz in Ruhe fragen, fällt uns erstaunlich oft eine Lösung ein.
Mein Tipp also: Versuche Wege zu finden und Entscheidungen zu treffen, die von anderen Menschen komplett unabhängig sind. Was andere Leute denken, tun oder sagen hat nichts mit deinem Leben zu tun.
Nur wenn du dein Leben so lebst, wie du es möchtest, wirst du zu innerer Ruhe finden, immer stärker werden und Schritt für Schritt deine Ängste überwinden können.
Tipp 5: Tu dir selbst etwas Gutes
Das oberste Ziel im Leben muss es doch sein, zufrieden und glücklich zu sein. Und das funktioniert nur, wenn du dir selbst die Wertschätzung und Liebe gibst, die du brauchst.
Deshalb mein Tipp: Sorge gut für dich und tu dir selbst etwas Gutes. Und zwar nicht erst dann, wenn es dir schlecht geht! Mach Dein persönliches Wohlbefinden und deine Selbstliebe zur obersten Priorität.
Vielleicht denkst du, dass du dich selbst schützt und dir etwas Gutes tust, wenn du dir ständig Sorgen machst und einfach Angst um dich oder andere hast. Aber genau das Gegenteil ist der Fall.
Mache dir selbst bewusst, dass du dir mit Ängsten und Sorgen selbst Leid zufügst: Du leidest unter deinen belastenden Gedanken. Du isolierst dich vielleicht und kannst nicht wirklich frei sein, weil deine Ängste dich daran hindern. Du kannst einfach nicht glücklich und unbeschwert das Leben führen, dass du verdienst, solange deine Ängste dich festhalten.
Mal ein konkretes Beispiel:
Du bist zu einem Geburtstag eingeladen, aber hast Angst, die Einladung anzunehmen.
Dann frage dich: Würde es dir vielleicht guttun, wenn du zu der Party gehst? Gibt es die Wahrscheinlichkeit, dass du dort Spaß hast?
Auch wenn du beispielsweise Angst hast, dort wieder eine Panikattacke zu bekommen … entscheide dich für das Prinzip Hoffnung! Denn deine Angst tut dir auf jeden Fall nicht gut. Es tut dir nicht gut, wenn du zu Hause bleibst und enttäuscht bist, weil du nicht frei sein kannst. Die Isolation wird dich niemals glücklich machen.
Wenn du aber deine Angst überwindest, und dich bewusst entscheidest, trotz der Angst zu gehen, dann besteht die Möglichkeit, dass du viel Spaß hast, dich gut fühlst und dir ganz bewusst zeigst: Ich schaffe das, ich bin stark und meine Angst ist nicht die Realität.
Um deine Ängste überwinden zu können, musst du dich bewusst entscheiden, nicht auf sie zu hören, sondern dir selbst Gutes zu tun.
Die Zukunft lässt sich nicht kontrollieren, so sehr du es auch versuchst. Aber sie muss sich auch nicht kontrollieren lassen. Vertraue mehr auf den Fluss des Lebens und dass alles genauso kommt, wie es kommen soll. Auch ganz ohne dein zutun.
Tipp 6: Welches Leben möchtest du führen?
Statt dich darauf zu konzentrieren, was in deinem Leben alles schlimmes passieren könnte und was du nicht willst, konzentriere dich lieber auf die Dinge, die du für dein Leben haben möchtest.
Denn eine Angststörung entsteht niemals ohne Grund. Sie fungiert oft auch als eine Art Ersatzventil, wenn man zu lange gegen seine innere Wahrheit lebt. Wenn man Impulse und Bedürfnisse unterdrückt und ein Leben lebt, das zu sehr an anderen orientiert ist.
Vielleicht hast auch du zu lange nach den Vorstellungen anderer Menschen gelebt und deine eigenen Bedürfnisse hinten angestellt?
Dann finde heraus, was du dir selbst für dein Leben wünschst.
- Was sind Deine Ziele?
- Wie stellst du dir dein Leben vor?
- Was macht dir Freude?
Deine Energie fließt immer in die Richtung, in die deine Aufmerksamkeit geht. Deshalb konzentriere dich ganz bewusst auf das, was dein Leben schön macht oder schöner machen wird und nicht auf das, was schwierig oder bedrohlich erscheint.
Tipp 7: Ziehe die Wahrscheinlichkeits-Rechnung zur Hilfe
Die meisten Horror-Szenarien, die wir uns über unsere Zukunft machen, treten niemals ein. Denn sie sind allesamt sehr unwahrscheinlich.
Unser Körper kann aber nicht zwischen wahrscheinlich und unwahrscheinlich unterscheiden. Da er unsere Gedanken für wahr hält und daraufhin Angst produziert.
Dann glauben wir, dass die Gedanken Realität sind, da wir ja Angst haben. Damit entsteht ein Teufelskreis.
Wenn wir aber unseren Verstand mittels der Wahrscheinlichkeitsrechnung anzapfen, können wir aus diesem Kreislauf aussteigen.
Nach heutiger Rechnung werden wir im Durchschnitt 90 bis 100 Jahre alt. Bahnbrechende medizinische Fortschritte mal außen vor gelassen.
Du kannst dich also im Prinzip grundsätzlich auf ein recht langes Leben freuen. Das sagt uns die Wahrscheinlichkeit.
Mit einem gewissen Restrisiko muss jeder Mensch leben. Aber wenn wir uns vor Augen führen, wie minimal es ist, ist dies normalerweise auch gut zu ertragen.
Mein wichtigster Tipp, um deine Ängste zu überwinden
Gib dich niemals auf! Denn es gibt einen Ausweg und du kannst es schaffen, (wieder) angstfrei zu leben.
Ich selbst habe 30 Jahre lang unter Ängsten gelitten und hatte selbst die Diagnose „Generalisierte Angststörung“. Heute bin ich komplett angstfrei und führe endlich das nahezu unbeschwerte Leben, um das ich andere immer beneidet habe.
Wünschst du dir das auch? Dann schau dir doch vielleicht meinen kostenlosen Mini Kurs „Mein Weg aus der Angst“ an, bei dem ich dir zeige, was mir geholfen hat, angstfrei zu werden.
Ängste überwinden – diese Sprüche können dir Mut machen
Es gibt auch ein paar hilfreiche Zitate und Sprüche zum Thema Ängste überwinden, die zum Nachdenken anregen und helfen können.
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„Beherzt ist nicht, wer keine Angst kennt, beherzt ist, wer die Angst kennt und sie überwindet.“
– Khalil Gibran
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„Die Angst ist die andere Hälfte von Mut.“
– Reinhold Messner
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„Es ist nicht der mutig, der keine Angst hat, sondern der, der seine Angst überwindet.“
– Mahátma Gándhí.
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„Furcht besiegt mehr Menschen als irgendetwas anderes auf der Welt.“
– Ralph Waldo Emerson
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„Nicht weil es schwer ist, wagen wir es nicht, sondern weil wir es nicht wagen, ist es schwer.“
– Seneca
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„Nicht den Tod sollte man fürchten, sondern dass man nie beginnen wird zu leben.“
– Marc Aurelius
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„Man braucht nichts im Leben zu fürchten, man muss nur alles verstehen.“
– Marie Curie
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„Niemand weiß, was er kann, bevor er es versucht.”
– Pubilius Syrus
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„Mut heißt nicht, keine Angst zu haben. Mut bedeutet, es trotz der Angst zu tun.“
– unbekannt
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Ich wünsche dir viel Kraft … und bitte verliere niemals die Hoffnung. Es gibt einen Weg aus der Angst!
Alles Liebe
Deine Christina
Auch hilfreich: Hier findest du 10 funktionierenden Methoden, mit denen du dich in akuten Angstsituationen beruhigen kannst.
Nora Amala Bugdoll
Ja, das ist ein ganz klasse Buch. Danke für die tolle Zusammenfassung. Das Buch ist wirklich sehr wertvoll, nur würde modernisieren auch nicht schaden. Und es eignet sich gut für ein Buchclub-mäßiges gemeinsames durcharbeiten. Auf jeden Fall ein absolut toller Startpunkt - auch in diesem gigantischen Blogpost ist ja so viel drin. Wie ein Buchextrakt :) Ich habe übrigens ein Ebook Tschüss Angst geschrieben, bei dem es um die Angst in der Schwangeschaft geht. Sowohl Sorgen als auch Ängste sind bei meinen Klientinnen immer in großes Thema und kaum jemand weiß, dass man da wirklch was verändern kann und auch wie schnell das gehen kann, wenn man dran bleibt. Allerdings ist halt der Anfang nciht immer ganz einfach und allein lesen hilft ja nicht, man muss ja auch aktiv werden, da kann halt Coaching wirklich Berge versetzen...