Gesunde Grenzen setzen und Nein sagen lernen
Fühlst Du Dich auch oft schlecht, weil Du etwas (für andere) tust, was Du eigentlich nicht tun möchtest? Fällt es Dir schwer, Grenzen zwischen Dir und anderen zu ziehen und zu lernen Nein zu sagen? Dann kann Dir dieser Blog Beitrag helfen. Hier findest Du 5 Tipps, um gesunde Grenzen zu setzen und Nein sagen zu lernen.
Zu diesem Beitrag gibt es auch eine Podcast Folge von mir.
Du findest sie hier.
Gesunde Grenzen setzen und Nein sagen lernen – so gehts
Warum wahren wir unsere Grenzen nicht? Meistens liegt der Grund in der Angst vor Ablehnung. Wir haben Angst vor dem Ausgegrenzt werden und dass uns die anderen nicht mehr mögen könnten, wenn wir anfangen Nein zu sagen. Vielleicht hatten wir Eltern, die uns mit Missachtung gestraft haben und „beleidigt“ waren, wenn wir Nein gesagt haben. So haben wir schon früh Rücksicht auf unsere Eltern genommen und damit aufgehört auf uns selbst und unsere Bedürfnisse zu hören – es wurde ja schließlich einfach nicht akzeptiert. Manchmal verlernen wir es dann auch ganz und wissen am Ende vielleicht gar nicht mehr, was wir wollen.
Aber wir können das auch heute noch nachholen. Hier habe ich fünf Tipps für Dich, wie Du das Grenzen setzen und Nein sagen lernen kannst.
1. Wo liegen deine Grenzen überhaupt?
Wenn Du nicht weißt, wo deine Grenzen liegen, kannst Du sie auch nicht verteidigen. Ich habe kürzlich ein passendes Beispiel mit einem Grundstück ohne Zaun im Internet gelesen, das ich Dir kurz veranschaulichen möchte: Wenn Du um Dein Grundstück keinen Zaun baust, dann werden Menschen auf Deinem Grundstück spazieren laufen. Zuerst wird Dich das vielleicht nicht stören, aber wenn immer mehr Menschen dort herumlaufen und Du vielleicht auch mal etwas von Deinem Grundstück für Dich nutzen möchtest merkst Du, dass es anfängt, Dich zu stören und dass es Dir zu viel wird. Du weist die Menschen nun darauf hin, dass sie sich doch bitte von Deinem Grundstück entfernen sollen. Diese wissen jedoch gar nicht, wo Dein Grundstück anfängt und wo es zu Ende ist, weil ja eben kein Zaun da ist, der das Grundstück klar abgrenzt. Du siehst also: Genau deshalb ist es so wichtig Grenzen zu setzen. Damit Du selbst und andere wissen, wann sie Deinen Grund betreten.
Ein kleiner Tipp von mir, wenn Du nicht weißt, wo Deine eigenen Grenzen liegen: In bestimmten Situationen mal ganz bewusst in sich hinein fühlen – fühlt es sich eng auf der Brust an oder weit? Wenn es sich eng anfühlt ist es ein klarer Hinweis darauf, dass jemand Deine Grenzen überschritten hat. Aber Achtung: Das kannst auch Du selbst sein! Das ist sogar ziemlich oft der Fall. Gerade wenn man sehr perfektionistisch veranlagt ist und wenige Pausen macht. Es ist also wirklich wichtig, dass man anfängt zu spüren, wenn man nicht mehr kann. Und sich OHNE schlechtes Gewissen eine Pause gibt und einfach zu bestimmten Dingen Nein zu sagen.
2. Kommuniziere Deine Grenzen klar
Wenn Du nun weißt, wo Deine Grenzen liegen ist es auch wichtig, diese klar zu kommunizieren. Gerade bei Familie oder Freunden ist das oft schwierig. Vor allem, wenn Du erst anfängst Grenzen zu setzen. Hier kannst Du zum Beispiel sagen: „Ich verstehe Dich und deine Bedürfnisse. Aber ich fühle mich so uns so und möchte es deshalb so und so machen.“ Es gibt ja Menschen, die respektieren Grenzen einfach nicht. Dann muss man manchmal auch etwas deutlicher werden. Zum Beispiel: „Vielen Dank für Deinen Hinweis/Ratschlag, aber ich diskutiere an diesem Punkt meine Entscheidung nicht mehr, ich hoffe du kannst das verstehen.“ Im schlimmsten Fall muss man dann auch einfach die Situation verlassen oder man kann Punkt 3 anwenden.
3. Kompromisse machen bzw. Alternativen anbieten
Wenn man erst anfängt Grenzen zu setzen kann ein Kompromiss am Anfang hilfreich sein, um zumindest Teile der eigenen Grenzen zu wahren. Auch andere müssen sich erst auf deine neuen Grenzen einstellen, früher hast Du ja zu allem Ja gesagt. Das kann so aussehen, dass man anbietet: „Ich tue als Kompromiss, um dir entgegen zu kommen dies und dies für dich, mehr kann ich nicht tun, ohne dass es mir schlecht dabei geht.“ Das ist oft besser, als gleich Nein zu sagen, weil sich so das eigene schlechte Gewissen meist in Grenzen hält.
4. Durchatmen
Ein weiterer Tipp ist zu erst einmal tief durchzuatmen und abzuwarten, bevor man auf eine bestimmte Frage oder Situation reagiert. So kannst Du verhindern, dass Du zu emotional reagierst, laut oder unfreundlich wirst. Und so läuft man Gefahr, dass uns das Gegenüber nicht wirklich ernst nimmt. Wenn man die eigenen Grenzen aber sachlich und klar kommuniziert, dann hört der Andree meist auch besser zu und nimmt uns und unsere Bedürfnisse besser war. Natürlich ist das schwer und erfordert einige Übung. Aber auch wenn wir schon mitten in einer emotionalen Reaktion sind, können wir uns nochmal um-entscheiden, uns für das laut werden entschuldigen und dann einfach ruhig weiter sprechen.
5. Sind das meine Gefühle?
Frage Dich einmal ganz ehrlich: Sind das eigentlich gerade meine Gefühle? Oder die des anderen? Empathische Menschen tun sich oft schwer damit, die eigenen Gefühle von den Gefühlen anderer Menschen abzugrenzen. Wir fühlen uns dann plötzlich schlecht, weil sich der andere schlecht fühlt. Hier kann die Arbeit mit Farben helfen. Man kann sich zum Beispiel die eigenen Gefühle in blau und die des Gegenübers in rot vorstellen. So fällt es einem leichter Gefühle bei dem zu lassen, wo sie hingehören.
Alles Liebe
Christina
Pingback: Körper und Seele Gutes tun - 10 Ideen für deinen Alltag