Wie du Ängste besiegen kannst und wo sie herkommen
Das grundsätzliche Wissen darüber, wo unsere Ängste eigentlich herkommen und wie diese entstanden sind, wird dir dabei helfen, Ängste besiegen zu können.
In diesem Blog Beitrag habe ich kleine Zusammenfassung des Inhaltes des Buches “Grundformen der Angst“ von Fritz Riemann* für dich verfasst. In einer tiefenpsychologischen Studie von 1961 wurden in dem Buch die vier Grundformen der Angst beschrieben. Es wird gesagt, dass alle weiteren Ängste aus diesen 4 festgelegten Grundformen entspringen.
Um etwas zu ändern und loszulassen, müssen wir es in einem ersten Schritt erst einmal verstehen. Wenn wir wissen, warum etwas da ist, fällt es uns oft auch leichter es in einem nächsten Schritt zu verarbeiten und uns davon zu verabschieden.
Zu diesem Beitrag gibt es auch wieder eine Podcastfolge, die du dir hier anhören kannst (klicken).
Ängste besiegen & loslassen, das innere Gleichgewicht finden
In dem Buch wird zuerst beschrieben, dass alle Ängste zu uns gehören. Einige sind oft stärker vorhanden als andere, das wiederum liegt daran, dass du dich nicht im Gleichgewicht befindest. Riemann beschreibt, dass das Gleichgewicht in unserem Leben eine große Rolle spielt und dass alles einen Gegenpol haben muss. So auch die vier Grundformen der Angst. Je zwei davon bilden immer den Gegenspieler zu dem jeweiligen anderen.
Du und dein Körper haben viele verschiedene Bedürfnisse, manche sind dir bewusst, viele davon sind unbewusst. Wenn es bei deinen Bedürfnissen zu einem Ungleichgewicht kommt, dann werden sich hieraus irgendwann Ängste entwickeln. Daher solltest du immer auf eine ausgeglichene Lebensweise achten. Mir hat damals ein Therapeut während meines Burnout einmal gesagt, dass Angst oft aus einer Unterdrückung von Impulsen – das heißt Wünschen und Bedürfnissen – kommt. Dieser Satz hat voll ins Schwarze getroffen und mich sehr berührt.
Aber auch, wenn du deine innere Balance im Leben gefunden hast, wirst du natürlich ab und an Ängste haben. Angst ist normal und oft sogar wirklich hilfreich und überlebensnotwendig für uns. Denn nur so werden wir instinktiv geschützt.
4 Grundformen der Angst
Jede Angst unterscheidet sich natürlich voneinander. Jedoch ist der Ursprung, auch wenn die Angst noch so unterschiedlich sein kann, häufig derselbe. Eine Angst kann so überwältigend sein, dass man sie auf andere, leichter handelbare Objekte projiziert.
Zu welchem der vier Grundformen wir neigen, liegt an unserer Veranlagung und an äußeren Einflüssen, meist im Kindesalter. Denn in der Zeit prägen sich unsere Bedürfnisse. Als Kind fehlt uns die Fähigkeit übermäßige Ängste zu bewältigen, da wir noch nicht das Wissen haben, mit den Ängsten umzugehen.
Gesunde Erwachsene können die vier Grundimpulse im Einklang halten. Bei psychisch erkrankten Menschen fällt dieses Gleichgewicht allerdings schwer und so kommt es häufig zu intensiven und vielfältigen Ängsten.
1. Grundform – Schizoider Charakter
Diese Menschen sind häufig unnahbar, distanziert und meist sehr sensibel.
Sie haben Angst vor Hingabe und den Impuls zur Individuation. Die Distanz ist ein Schutz, da diese Menschen sich schon in der Kindheit von vielen Einflüssen distanzieren mussten.
Diese Charaktere haben oftmals in der Kindheit Ablehnung gegenüber ihrer Person von ihnen nahestehenden Personen erfahren und darauf reagiert, indem sie sich zurückgezogen haben.
2. Grundform – Depressive Charakter
Dies ist der Gegenpol zum schizoiden Charakter. Diese Menschen sind häufig sehr einfühlsam, suchen stark nach Liebe, Vertrautheit und Nähe.
Oft sind hier Ängste vor dem Alleine-sein oder dem Verlassenwerden sehr ausgeprägt.
Die meisten depressiven Charaktere wurden in der Kindheit sehr bemuttert und so fehlt der Drang selbst zu handeln und eigene Erfahrungen zu sammeln. Der depressive Charakter gibt sich seinen Gefühlen vollkommen hin. Aber es fehlt das Durchsetzungsvermögen.
3. Grundform – zwanghafte Charakter
Diese Menschen sind oft sehr zögerlich und zweifeln häufig. Spontanität oder eigenwilliges Verhalten wurde schon in der Kindheit unterdrückt. Regeln und genaue Abläufe sind ihnen sehr wichtig.
Veränderungen, Leidenschaft, oder andere unkontrollierbare Emotionen machen diesen Menschen Angst. Da sich all dies nicht unter ihrer Kontrolle befindet.
Die zwanghaften Charaktere waren meistens sehr lebhaften Kinder, die häufig aufgrund ihres Verhaltes gemaßregelt wurden. Die Eltern haben somit festgelegt was richtig und was falsch ist. Daher die Annahme, dass es immer eine richtige Lösung gibt.
4. Grundform – hysterischer Charakter
Dies ist das Spiegelbild zum zwanghaften Charakter. Diese Menschen vermeiden Verantwortung und jegliche Einschränkungen. Sie lieben das Risiko und die Freiheit.
Ängste entstehen hier häufig in Bezug auf die Realität. Da der hysterische Charakter zwischen einer Wunschwelt und der Wirklichkeit lebt. Daher ist die Angst vor Begrenzungen stark ausgeprägt.
Auch die hysterischen Charaktere waren lebhafte Kinder, die wiederum selten gemaßregelt wurden. Sie wurden als liebreizend empfunden. Komplimente gab es viele für das äußere Erscheinungsbild. Aber selten für die eigenen Fähigkeiten. Dadurch lernten sie sich auf das äußere zu verlassen.
Ängste sind auch positiv. Nicht nur der Schutz vor Gefahren, sondern auch die ständigen Herausforderungen an denen wir wachsen können. Wenn wir die Angst hingegen verdrängen, können wir uns nicht weiterentwickeln. Wir werden die Angst zwar nicht los, können diese aber als notwendige Herausforderung akzeptieren. Worin hast du dich am meisten wiedergefunden? Laut Riemann ist es die goldene Mitte, die uns ausgeglichen und ohne ungesunde Ängste leben lasst.
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Wichtiger Hinweis: Bei Ängsten in Verbindung mit starken Depressionen und Traumata empfehle ich IMMER einen Arzt Besuch. Dieser Workshop soll keinen Arzt und keine Therapie ersetzen.
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