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Angst vorm Fliegen? Wie ich meine Flugangst überwinden konnte

Kennst du diese schreckliche Angst vorm Fliegen? Wird dir schon schlecht, wenn du nur ein Flugzeug siehst? Drückst du dich vor der Urlaubsplanung, wenn Flüge unvermeidbar sind, um ans Traumziel zu gelangen? Oder hast du vielleicht sogar schon mal kurz vor knapp eine Flugreise storniert?

Du bist nicht alleine: Auch ich habe zwei Reisen wegen meiner Flugangst abgesagt. Auch mir ist immer noch mulmig zumute, wenn ich auf einem Flug starke Turbulenzen erlebe. Aber ich lasse mich nicht mehr von meiner Angst davon abhalten, meine Traumziele zu bereisen!

Anfang des Jahres habe ich mir endlich einen großen Wunsch erfüllt und bin mit dem Flugzeug nach Amerika geflogen. Und das hochschwanger und mit Kleinkind. Lange Zeit wäre es für mich nicht vorstellbar gewesen, überhaupt in ein Flugzeug zu steigen! Doch heute weiß ich: Ich schaffe das.

Die gute Nachricht? Das kannst du auch! Auch du kannst deine Angst überwinden und noch viele schöne Orte per Flugzeug bereisen.

Wie dir das gelingen kann und welche Tipps meiner Erfahrung nach gegen Flugangst helfen können, erfährst du in diesem Beitrag.

Angst vorm Fliegen: irrational und doch völlig normal

Flugreisen sind nachgewiesenermaßen das sicherste Verkehrsmittel überhaupt. Während jährlich in Deutschland etwa 7.000 Menschen im Straßenverkehr ums Leben kommen, sind es im Jahr weltweit nur ein paar hundert (z.B. 577 im Jahr 2001). Und trotzdem leiden über 60 Prozent der Menschen an Flugangst. Denn die Angst hört nicht auf Zahlen, sie ist irrational.

An dieser Stelle schon mal ein Hinweis: So belastend deine Flugangst für dich ist, so nachvollziehbar ist sie doch. Denn der Mensch ist ein Landlebewesen. Wären wir dafür gemacht, uns in luftige Höhen zu erheben, hätten wir Flügel bekommen und Ohren, die auch hohen Druck in dünner Luft aushalten, oder nicht?

Deine Unsicherheit ist also vollkommen normal.

Die Flugangst ist ein Meistermaler, der am liebsten Flugunglücke malt

Dass du nervös wirst, wenn du ein Geräusch oder eine Bewegung wahrnimmst, ist nur verständlich – schließlich kennst du dich in der Mechanik eines Flugzeugs nicht von vornherein aus und kannst (für dich) unvorhergesehene Geräusche und Bewegungen nicht einordnen.

Lass dir an dieser Stelle gesagt sein: In der Regel sind alle Geräusche und Bewegungen eines Flugzeugs genau so, wie sie sein sollen. Deine Angst wird dadurch ausgelöst oder verschlimmert, dass du sie nicht verstehst und daher in deinem Kopf alle möglichen Ursachen infrage kommen: vom völlig normalen Rauschen eines Funkgerätes bei einer Durchsage des Piloten bis hin zu möglichen technischen Defekten, die zum Ausfall der Tragflächen führen können und alles dazwischen.

Die Angst verleitet uns dazu, uns im Kopf alle möglichen Horrorszenarien auszudenken. So auch beim Fliegen. Und diese Katastrophen werden von der medialen Darstellung noch unterfüttert: Es gibt zahlreiche Horrorfilme oder Psychothriller, in denen Flugunglücke, Entführungen und Abstürze gewaltsam dargestellt werden. Und in den Nachrichten ist viel häufiger von Flugzeugabstürzen berichtet, als von Autounfällen – was faktisch daran liegt, dass Flugzeugabstürze viel seltener sind und deshalb einen deutlich größeren Sensationswert haben.

Was genau macht uns Angst vorm Fliegen?

Die Angst vorm Fliegen ist eigentlich ganz oft begründet in ganz anderen Ängsten:

Angst vor Kontrollverlust

Das räumliche Abheben vorm Erdboden in einer Maschine, über die man so gut wie nichts weiß und über die man obendrein auch noch keinerlei Kontrolle hat.

Man ist diesen „unbekannten Mächten“, die auf so einem Flug wirken, hilflos ausgeliefert. Davon überzeugt zu sein: „Im schlimmsten Fall kann ich hier nicht raus. Ich werde hier oben sterben!“, führt bei Betroffenen häufig dazu, dass sie sich schier ohnmächtig fühlen.

Platzangst (Klaustrophobie)

Menschen mit Klaustrophobie haben eine starke Angst oder auch Panik davor, in geschlossenen oder engen Räumen zu sein. Auch im Flugzeug kann diese Angst ausgelöst werden. Es gibt nun mal keine Möglichkeit, das Flugzeug zu verlassen und so fühlen sich Betroffene hier schnell eingesperrt und die räumliche Enge kann unerträglich für sie sein. So entsteht die Angst vorm Fliegen oft auch aus der Angst, in einem beengten Raum eingesperrt zu sein.

Angst vor der Angst

Wer – wie ich früher – an Ängsten leidet und auch schon öfters mit Panikattacken zu kämpfen hatte, kennt auch die Angst vor der Angst. Ich hatte ständig Angst, dass ich eine Panikattacke bekomme und ich im Flugzeug dann diese schlimme Situation durchmachen muss. Ohne, dass ich flüchten kann. Ohne große Bewegungsfreiheit und natürlich auch ohne Privatsphäre.

Wie zeigt sich Flugangst?

Bei Flugangst ist es wie bei jeder anderen Form der Angst auch: Sie zeigt sich ganz individuell und jeder empfindet es anders.

Ich persönlich war einfach super stark innerlich angespannt und mein Nervensystem vollkommen in Alarmbereitschaft.

Mein Kopf kreiste immerzu nur um die möglichen Gefahren eines Fluges und die Angst, dem nicht entkommen zu können. Ich verlor mich in immer wiederkehrenden Gedankenspiralen wie: „Diesen Flug habe ich jetzt überlebt, und für die Zeit des Urlaubs darf ich weiter leben. Aber wer weiß schon, was auf dem Rückflug passiert?!“ und malte mir „worst case“-Szenarien aus.

Ich drangsalierte häufig die Umsitzenden oder das Bordpersonal mit Fragen wie „Sind diese Bewegungen normal?!“

Ich neigte zu innerer Unruhe, die sich auch in den üblichen körperlichen Angst-Symptomen zeigte: Ich litt unter Schweißausbrüchen, Zittern, teilweise auch Atembeschwerden und Benommenheit, immer begleitet von einer ungeheuren Anspannung. 

In mir machte sich Gefühl des Kontrollverlustes breit. Bei der kleinsten Bewegung des Flugzeugs geriet ich beinahe in Panik.

Flugangst kostet Lebensqualität

Flugangst kann dein Leben stark einschränken.

Die Urlaubsplan wird natürlich von der Angst dominiert. Plötzlich ist die Suche nach dem passenden Urlaub nicht mehr schön und mit viel Vorfreude verbunden, sondern vor allem mit Druck.

Auch Menschen mit Flugangst möchten eine entspannte Zeit mit der Familie verbringen, neue Orte entdecken und sich vom Alltagsstress erholen. Bei der Planung geraten viele aber schon dermaßen in Stress, dass von der Vorfreude auf die bevorstehende Familienzeit nichts mehr übrig bleibt.

Sehnsuchtsziele, Wünsche und große Träume fallen nicht selten der Flugangst zum Opfer. Das kann nicht nur für die Betroffenen selbst sehr enttäuschend sein. Ich hatte zudem auch ständig ein schlechtes Gewissen meinen Liebsten gegenüber, die ja wegen mir dann auch auf lange Flugreisen verzichtet haben.

Und wenn die Flugreise unumgänglich ist, spinnen Betroffene schon im Vorhinein Gedankennetze um Fragen wie: „Was, wenn die Reise wegen meiner Flugangst storniert oder frühzeitig abgebrochen werden muss?“ Die Sorge, allen anderen Familienmitgliedern den Urlaub damit zu versauen und sich unbeliebt zu machen, ist riesig. So ging es auch mir.

Und vielmehr noch: Auch im beruflichen Kontext kann es notwendig sein, (regelmäßig) zu fliegen. Spätestens jetzt stellen sich viele Betroffene ihrer Flugangst und nehmen Flugangstseminare oder einen Workshop gegen Flugangst in Anspruch, um nicht auch berufliche Konsequenzen spüren zu müssen.

Was gegen die Angst vor dem Fliegen NICHT hilft

Eines stimmt: In einem Flugzeug gibt es keine Möglichkeit, „mal eben an die frische Luft zu gehen“. Doch du kannst eine Menge anderer Dinge tun, um dir deine Flugreise so angenehm wie möglich zu gestalten und die Angst vor dem Fliegen zu überwinden.

Hier habe ich für dich zunächst ein paar wichtige Punkte zusammengetragen, was du bei Flugangst unbedingt vermeiden solltest:

1. Horrornews konsumieren:

Höre damit auf, dir auszumalen, was alles schlimmes in einem Flugzeug passieren kann. Dazu gehört auch der Konsum von Berichterstattungen über Flugzeugabstürze oder gar Filmen über Flugunglücke. Diese zeigen eindrücklich, was alles schlimmes passieren könnte, doch die Nachrichten zeigen schlimme Einzelfälle, die sich besser als „Sensationen“ verkaufen lassen. Und Filme haben in der Regel wenig mit der Realität zu tun.

2. Gedankenkreise:

Lässt du zu, dass dein Kopf sich in wilden Fantasien verstrickt, in denen es um Flugzeugabstürze und andere Unglücke geht, gibst du der Angst deutlich mehr Raum, als sie benötigt. Das Blöde an solchen Gedankenkreisen: Ein Kreis hat kein Ende. Dir werden immer noch fürchterlichere Dinge in den Kopf kommen, wenn du es zulässt.

3. „Es wird schon nicht so schlimm werden.“

Das ist ein Satz, der häufig – von uns selbst oder unseren Mitmenschen – gebraucht wird, um uns zu beruhigen. Sicher nett gemeint, bewirkt er leider meistens das Gegenteil. Statt sich zu entspannen, bringt unser Geist als Antwort die Gegenfrage: „Und was, wenn doch?!“ hervor, was ihn wieder dazu anregt, weiter an unseren Horrorszenarien zu basteln.

4. Gegen die Angst ankämpfen:

Klar ist Angst ein unangenehmes Gefühl. Niemand ist gerne ängstlich. Indem du dir innerlich einen wehrhaften Panzer gegen die Angst anlegst, zeigst du der Angst jedoch nur: Ich muss lauter werden, um Gehör zu finden. Unterdrückung ist ein sicherer Pfad zur Verstärkung deiner Angst.

5. Vermeidung:

Das sicherste Mittel gegen Flugangst ist, einfach nicht mehr zu fliegen, oder? Falsch gedacht. Indem du Flugreisen vermeidest, begibst du dich zwar nicht in die akut angstauslösende Situation, aber die Angst wird dadurch nicht weniger. Sie schwelt unter der Oberfläche deines Bewusstseins weiter und sucht sich andere Kanäle. Dann kann es vorkommen, dass du plötzlich nicht nur in Panik verfällst, wenn du in einem Flugzeug sitzt, sondern auch dann, wenn nur jemand das Wort „Flugzeug“ in den Mund nimmt oder du ein Foto von einem Flieger siehst. Auch kann die Angst zusätzlich in anderen Lebensbereichen auftreten, wie etwa als Hypochondrie.

6. Alkohol- oder Kaffeekonsum:

Was beruhigend wirken soll, trägt leider meistens zum Gegenteil bei: Alkohol kann betäubend wirken oder Emotionen (auch die Angst!) verstärken, während Kaffee beispielsweise innere Unruhe oder Herzklopfen auslösen kann, was häufig als Angstsymptom missverstanden wird.

10 hilfreiche Tipps gegen Flugangst

… vor dem Flug:

Tipp 1: Vermeide Stress

Wenn du schon bei der Urlaubsplanung oder auf dem Weg zum Flughafen an deine Grenzen stößt, wirst du Schwierigkeiten haben, deine Emotionen während der Reise zu regulieren und dich zu entspannen. Beginne den Tag der Abreise mit bewusster Entspannung, vielleicht bei einem Spaziergang oder mit einer Meditation. Hier findest du weitere 20 Methoden, um dein Nervensystem zu regulieren. Plane genug Zeit für die Fahrt zum Flughafen ein und nutze den Online-Check in, um Wartezeiten kurz zu halten.

Tipp 2: Buche einen guten Sitzplatz

Laut Benjamin Alfons, einem Flugbegleiter mit eigener Flugangst-Geschichte, sind Sitze nahe den Tragflächen am wenigsten von Turbulenzen betroffen. Auf einem Sitz am Gang hast du außerdem mehr Bewegungsfreiheit als am Fenster oder in der Mitte. Möchtest du mehr Tipps von Benjamin Alfons, schaue dir gern diesen Flugangst-Workshop an.

Tipp 3: Informiere dich

Je mehr du über deine Angst und den Flug, der vor dir liegt, aber auch das Fliegen an sich, weißt, desto weniger Angriffsfläche hat deine Angst. Du lernst, besser zwischen Angstsymptomen und möglichen körperlichen Folgen eines Druckabfalls (der bei Turbulenzen vorkommen kann) zu unterscheiden und weißt für den akuten Fall, was dir hilft, damit umzugehen.


… während des Flugs:

Tipp 4: Fliege in Begleitung

Suche dir einen deiner Mitmenschen aus, dem du zutraust, dich empathisch und wohlwollend zu begleiten. Falls es dir unangenehm ist, jemanden aus deinem nahen Umfeld um Unterstützung zu bitten, nimm Kontakt zum Bordpersonal auf. Die Menschen, die auf einem Flug arbeiten, heißen nicht umsonst Flugbegleiter. Sie sind genau dafür da: Um dich zu begleiten und zu unterstützen, aber auch, um dir in Notsituationen oder bei Unwohlsein zu helfen.

Tipp 5: Sprich über deine Angst

Sprichst du über deine Angst, nimmt das vielem, was in deinem Kopf noch ganz anders aussah, den Schrecken. Außerdem wirst du feststellen: Du bist nicht allein. Auf einem Flug mit 100 Passagieren sind rund 60 Personen von Flugangst betroffen.

Tipp 6: Gestalte die Zeit im Flieger möglichst angenehm

Sorge gut für dich, indem du dir etwas leckeres zu Essen oder zu Trinken bestellst (jedoch keinen Kaffee oder Alkohol) und dies bewusst genießt. Gehe beispielsweise dem Tomatensaft-Mysterium mal selbst auf den Grund: Schmeckt dieser hier oben in der Luft wirklich besser als auf dem Erdboden? Auch beruhigende Düfte, dein Lieblings-Kuscheltier oder ein Glücksbringer tragen zu einer wohligen Atmosphäre bei.

Tipp 7: Lenke dich bewusst positiv ab

Zum Beispiel mit einem schönen Film/ oder einem spannenden Buch. Du kannst auch aufstehen, im Flugzeug umher gehen (wusstest du übrigens, dass manche Flugzeuge 100 Meter lang sind?) und mit anderen Passagieren oder der Besatzung sprechen. Manch ein Pilot soll sogar schon einen Besuch im Cockpit gestattet und Interessierten einzelne Funktionen erklärt haben, um Betroffenen gegen ihre Flugangst zu helfen. Nachfragen kostet nichts!

Tipp 8: Gib dich einer Meditation hin

Damit lenkst du deinen Geist auf andere Bahnen, kommst wieder mehr bei dir an und dir kommen positivere Szenarien in den Sinn, als die Angst sie dir vorgaukeln möchte. Mit einer Fantasiereise kannst du dich beispielsweise mit allen Sinnen an deinen Urlaubsort „beamen“ und PMR nach Jacobsen hilft dir dabei, Anspannung bewusst in Entspannung umzuwandeln. Im Flugangst-Workshop halte ich eine Audiodatei für dich bereit, die dir explizit bei Angst vorm Fliegen hilft.


… nach dem Flug:

Tipp 9: Übe dich in positiver Verstärkung

Klopfe dir einmal selbst auf die Schulter und sage dir bewusst: Das habe ich gut gemacht! Auch auf andere Weise kannst du dich selbst für diese starke Leistung belohnen, zum Beispiel mit einer Wellnessmassage am Urlaubsort oder einem schönen Ausflug, dessen Ziel du allein bestimmst.

Tipp 10: Halte gute Erinnerungen fest

Schreibe möglichst direkt im Anschluss an den Flug all die Dinge auf, die gut gelaufen sind, um sie für zukünftige Flugreisen aufbewahren und bei Bedarf, also, wenn deine Flugangst wieder einmal bei dir anklopft, noch einmal lesen zu können.

Online-Workshop: Flugangst loslassen

Dein Ticket in die Freiheit:
In diesem Workshop zeige ich dir gemeinsam mit dem Flugbegleiter und Coach Benjamin Alfons, wie du deine Flugangst dauerhaft loslassen kannst!

Weitere Fakten über das Fliegen, die deine Flugangst beruhigen können, liest du im folgenden Abschnitt.

Was du schon immer über das Fliegen wissen wolltest

Wie sicher ist das Fliegen wirklich?

Flüge werden minutiös geplant. Während des Fluges weicht ein Flugzeug keine fünf Meter von seiner vorbestimmten Route ab und es besteht die ganze Zeit über Funkkontakt mit dem Tower.

In Deutschland gibt es jährlich 7.000 Tote im Straßenverkehr, während bei Flugunglücken weltweit  pro Jahr nur ein paar hundert Menschen ihr Leben verlieren. Damit sind Flugzeuge statistisch gesehen mit Abstand das sicherste Verkehrsmittel der Welt.

Können Flugzeuge einfach abstürzen?

Nein, denn sie werden vom Luftstrom getragen. Das Fliegen ist eine jahrhundertelang erforschte Wissenschaft. Selbst, wenn die Tragflächen ausfallen sollten, können die meisten Flugmaschinen noch über 100 Kilometer weit segeln, bevor sie auf dem Grund aufsetzen. So lassen sich auch Flieger, die ungeplant zu Boden gehen, in den allermeisten Fällen weiterhin steuern und sicher landen.

Was sind Luftlöcher?

Eines vorweg: „Luftlöcher“ als solche existieren gar nicht. Dieser Begriff hat sich eingebürgert, weil es sich beim Passieren eines solchen thermischen Phänomens kurzzeitig so anfühlt, als würde das Flugzeug durch ein „Loch“ fliegen und durch die dortige „Abwesenheit“ von Luft (auf der es ja getragen wird) einige Meter nach unten sacken.

Richtig ist jedoch: In Turbulenzen oder Windböen treffen warme und kalte Luftströme aufeinander. Ein Luftstrom, der kälter ist als derjenige, auf den er trifft, verliert an Höhe. Das Flugzeug, welches von diesem getragen wird, sinkt mit ab.

Luftlöcher sind unsichtbar und deshalb schwer vorherzusagen. Einzig die Tatsache, dass in Wolken, insbesondere in Gewitterwolken, immer Luftlöcher durch Temperaturunterschiede entstehen, ist bekannt. Deshalb fliegen Piloten auch nicht in Unwetter, Wolkenfelder oder Gewitterwolken hinein.

Bei Auftreten von Luftlöchern versuchen die Piloten, die Flughöhe so zu ändern, dass die Turbulenzen möglichst gering ausfallen. In den meisten Fällen ist dieses Phänomen nach wenigen Minuten vorbei.

Was kann die Besatzung im Notfall tun?

Flugbegleiter und andere Besatzungsmitglieder sind gut ausgebildete Fachmenschen. Sie wissen genau, was im Notfall zu tun ist. Teil ihrer Ausbildung ist es auch, Passagiere zu reanimieren, einen Defibrillator anzuwenden (der an Bord jedes Flugzeugs vorhanden ist) und sonstige medizinische Ersthilfe zu leisten. Sie können außerdem über Funk einen Notarzt verständigen, eine Notlandung anfordern oder initiieren und das Flugzeug evakuieren.

Was ist, wenn ich auf einem Flug medizinische Hilfe brauche?

Sieh es mal so: Ob du in einem Flugzeug eine Panikattacke, einen Herzinfarkt oder dergleichen erleidest oder auf dem Erdboden, bleibt sich gleich; der wichtigste Unterschied ist aber, dass an Bord eines Flugzeugs gut ausgebildete Flugbegleiter und zudem oft medizinisch ausgebildete Fachkräfte vor Ort sind, die dir helfen können. Außerdem hat der Pilot im Cockpit immer einen Arzt auf Abruf per Funk zur Verfügung und ist bei Bedarf mithilfe einer Notlandung in wenigen Minuten unten am Erdboden.

Die schnelle medizinische Absicherung ist so gesehen also besser gewährleistet, als in deinem Alltag, oder?

Haben andere Passagiere ebenfalls Flugangst?

Ja, du bist nicht allein! Über 60%, also fast 2/3 aller Menschen, leiden an Flugangst.

Kann ich im Notfall entkommen?

Im allerschlimmsten Fall ist immer eine Notlandung möglich. Folge in einer solchen Situation gewissenhaft den Anweisungen der Besatzung, die ein gut eingespieltes Team und auf alle möglichen Fälle bestens vorbereitet ist – dann bist du schneller in Sicherheit, als du „Flugzeugunglück“ sagen kannst.

Die gute Nachricht: Flugangst kann man verlernen!

Wir alle haben irgendeinen Umgang mit unserer Angst gelernt. In manchen Fällen, so wie bei mir, wird uns vermittelt: „Angst ist etwas Unangenehmes und etwas Schlechtes. Darüber spricht man nicht und die will man nicht haben.“

Wenn wir der Angst den Raum geben, den sie braucht, wird sie mit der Zeit immer kleiner. Ich bezeichne mich heute als „angstfrei“ – nicht etwa, weil ich gar keine Angst mehr hätte, sondern vielmehr, weil sie mich nicht mehr belastet. Ich habe immer noch hin und wieder Angst – aber gleichzeitig bin ich frei.

Frei genug, um heute wieder unbeschwert Flugreisen machen zu können.

Es lohnt sich also, dich mit deiner Angst hinzusetzen. Sie zu akzeptieren. Dich vielleicht sogar bei ihr zu bedanken. Dafür, dass sie dich auf etwas aufmerksam machen möchte. Die Angst an sich ist nichts schlimmes. Nur unsere Bewertung macht sie zu unserem Feind.

Es lohnt sich, dich mit deiner Angst anzufreunden. Sie mitzunehmen, auf die Reise deines Lebens.

Damit auch du bald die Tickets für den Flug an dein Wunschziel in Händen halten und dich der Vorfreude auf die Reise hingeben kannst.

Ich habe es geschafft, und ich weiß: Das kannst du auch.

Ich glaube an dich!

Deine Christina

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