Burnout vorbeugen – 4 Tipps
Im Stress zu sein scheint in der heutigen Zeit „normal“ zu sein. Deshalb tun wir auch oft viel zu spät etwas gegen diese innere Angespanntheit und Unruhe – hier sind 4 Tipps, wie du chronischem Stress und einem möglichen Burnout vorbeugen kannst.
Zu diesem Beitrag gibt es auch eine Podcastfolge – du kannst sie dir hier anhören (klicken).
Burnout vorbeugen – 4 Tipps, die helfen können
Ich selbst hatte, wie du vielleicht auf diesem Blog oder in meinem Podcast gehört hast vor 5 Jahren ein recht heftiges Burnout. Heute möchte ich dir gerne aus eigener Burnout Erfahrung berichten, was heute anders mache, um einem Burnout vorzubeugen.
1. Konzentriere dich auf den Prozess nicht das Ergebnis
Wir machen uns oft unnötigen Stress, weil wir uns ein bestimmtes Ergebnis erhoffen. Diese Vorgehensweise hat zwei Probleme: Wir fühlen uns schlecht und werden unglücklich, wenn wir das gewünschte Ergebnis nicht erreichen. Falls wir das gewünschte Ergebnis tatsächlich erreichen sind wir nur kurz glücklich und passen dann meist das Ergebnis wieder weiter nach „oben“ an, damit wir wieder hinter etwas hinterher jagen können. So sind wir in einer „höher, schneller, weiter“ Spirale gefangen, die uns schnell ausbrennen lässt. Deshalb ist es sinnvoller und macht auch so viel mehr Spaß, wenn wir uns auf den Prozess an sich konzentrieren.
Ein Beispiel: Wenn ich mir als Ziel setze 50.000 Euro pro Jahr zu verdienen bin ich kurz glücklich, wenn ich das Ziel erreicht habe. Kurz danach ist diese High Gefühl dann aber wieder weg. Deshalb setze ich mir ein neues Ziel, zum Beispiel 60.000. Am Ende passe ich dieses Ziel immer wieder an und werde aber nie langfristig glücklich.
Wenn mir nun aber der Prozess an sich so viel Spaß macht, ist das Ergebnis im Grunde egal. Wir haben so viel Freude an der Tätigkeit, dass das Ergebnis nicht mehr wichtig ist. Und spannenderweise wird das Ergebnis damit ganz automatisch noch „besser“.
2. Stelle die Vergleiche nach „oben“ ab
Vergleiche sind die beste Möglichkeit, uns schnell unser eigenes Glück zu vermiesen. Und das große Problem am Vergleichen ist: Wir vergleichen uns nie mit Menschen, die „weniger“ haben, sondern immer nur mit Menschen, die irgendwie „mehr“ zu haben scheinen bzw. weiter sind als wir selbst mit unserem Leben. Ich selbst habe mir nicht nur Karriere-technisch Druck gemacht (Ich müsste mit Anfang 30 doch eigentlich deutlich mehr verdienen und mehr erreicht haben), sondern auch im Privaten: Ich bin mit 34 noch nicht verheiratet und habe keine Kinder. Alle meine Freunde haben aber welche).
Die Sache mit dem Vergleichen ist die: Wir sehen immer nur das Leben der anderen von Außen. Wir wissen weder, wie lange sie gebraucht haben, um dort zu sein, wo sie heute sind. Noch, was sie alles dafür tun mussten. Und das Wichtigste: Wir wissen nicht, ob sie tatsächlich glücklich mit ihrem Leben sind. Auch wenn es von Außen oft so wirkt. Und wenn ich nicht glücklich bin – was bringt mir dann der ganze (materielle) „Ruhm“ am Ende?
3. Suche dir Halt
Jeder Mensch in seinem Leben braucht Halt. Teilen wir beispielsweise einmal unser Leben in 5 Bereiche (Familie, Freunde, Beruf, Hobby & Selbstverwirklichung) ein. Wenn es in 2 oder 3 diesen Bereichen kriselt bzw. wir dort unglücklich sind, lässt sich dies vielleicht noch ausgleichen, wenn es in zwei Bereichen gut läuft und wir uns sicher fühlen. Wir brauchen zumindest einen Bereich, in dem wir uns wohl, angekommen und zuhause fühlen. Wir brauchen einen Halt im Leben. Wenn es gleichzeitig in allen Bereichen kriselt und wir das Gefühl haben, dass alles über uns zusammen bricht, ist ein Burnout wahrscheinlicher. Um einem Burnout vorbeugen zu können, sollten wir also etwas finden, dass uns Halt gibt und Freude bereitet. Egal, ob es ein Hobby ist, gute Freundschaften, Familienmitglieder, die unterstützen oder ein erfüllender Job. Jeder Mensch braucht etwas für das es sich zu leben lohnt.
Mit jemandem oder etwas, das einen den Rücken stärkt, lassen sich Ängste, Stress und Sorgen leichter aushalten und man kann einem Burnout vorbeugen.
4. Burnout vorbeugen – tausche dich mit anderen aus
Dadurch, dass ich in meinem Podcast „Einmal Burnout und zurück“ so offen über das Thema Burnout spreche, bekomme ich zahlreiche Mails von Menschen, die von mir gerne wissen möchten, ob es mir genauso ging, wie es ihnen gerade geht. Es ist mit das wichtigste für uns Menschen zu wissen, dass wir mit einem Problem nicht alleine sind. Dazuzugehören stellt ein menschliches Grundbedürfnis dar und es schmerzt uns sehr, wenn wir ausgegrenzt werden.
Viele Probleme in unserem Leben entstehen dadurch, dass wir uns einsam fühlen, dass Gefühl haben, wir sind ganz allein mit unsere Problemen, Ängsten und Sorgen. Wenn wir aber anfangen, uns mit anderen zu vernetzen und offen über unsere Gefühle sprechen, stellen wir fest: Wir sind uns alle doch eigentlich viel ähnlicher als wir denken. Und ganz wichtig: Wir sind nicht alleine!
Fange also noch heute damit an, dich mit Menschen zu vernetzen, die sich in einer ähnlichen Situation befinden. Als damals alle meine Freundinnen Kinder hatten und verheiratetet waren, habe ich im Internet mit Frauen Kontakt geknüpft, die in derselben Lebenssituation waren wie ich. Und das hat so gut getan. Konzentriere dich nicht zu sehr darauf, was du alles nicht hast, sondern schau lieber auf das, was du hast und mache das Beste daraus!
Denn fast jeden Lebenssituation hat auch Ihr Gutes. Bevor ich ein Kind bekommen habe, war mir beispielsweise nicht klar, was für ein Luxus ein Abend alleine mit Wein und Schokolade auf dem Sofa ist, oder eine Nacht durchschlafen – oder ein Strand Urlaub :-). Heute denke ich: Ich hätte das damals noch mehr genießen sollen. Und das ist nur eines von vielen Beispielen, die uns täglich begegnen.
Alles Liebe
Deine Christina
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