Schreiben lernen – Journaling Anleitung
Tagebuch schreiben?! Das ist doch was für Teenies! Oder?
Das Tagebuch hat eine ewige Geschichte und erlebt zurzeit eine kleine Wiedergeburt. Tagebuch schreiben – oder, neudeutsch: Journaling – ist total im Trend. In diesem Beitrag habe ich eine kleine Journaling Anleitung für dich.
In der Gesellschaft findet eine Art Erwachen statt, wodurch vielen Menschen bewusst wird, dass sie sich sehr von den Ansprüchen der Leistungsgesellschaft unter Druck setzen und in eine Form pressen lassen. Nicht wenige leiden an einem gestörten Selbstwertgefühl und anderen psychischen Einschränkungen.
Da wundert es wenig, dass sie nach Wegen suchen, ihre Selbstheilungskräfte zu aktivieren und wieder eine gesunde Verbindung zu sich selbst zu finden.
Journaling kann dabei helfen, denn die Reflexion mittels dem Aufschreiben der Gedanken unterstützt uns dabei, Erfahrungen zu verarbeiten, hinderliche Verhaltensmuster aufzudecken oder uns Dinge erst bewusst zu machen, die einen negativen Einfluss auf uns haben.
Wenn du dir täglich Zeit nimmst für eine kleine Journaling-Routine und dir die Reflexion deiner Erlebnisse, Gefühle und Gedanken zum Ritual machst, bedeutet das einen Akt purer Selbstliebe, die du dir selbst entgegen bringst. Denn es ist deine Zeit, die du dir hier schenkst, um Negatives loszulassen, Schönes erneut auf dich wirken zu lassen und an alldem zu wachsen.
Du wirst bald feststellen, dass du mithilfe des Journalings leichter, gelassener und achtsamer durchs Leben gehen kannst.
Wenn du dich aktiv mit deiner Innenwelt auseinandersetzt, pflegst du einen fürsorglichen Umgang mit dir selbst. Du programmierst dein Gehirn praktisch darauf, den Fokus auf die positiven Dinge des Lebens zu richten und lernst mit der Zeit, jedem noch so dunklen Tag ein wenig Sonnenschein abzugewinnen.
Du lernst dich selbst und dein Umfeld immer besser verstehen und jeden Menschen – inklusive dir selbst – in seiner Andersartigkeit zu akzeptieren.
Dadurch wird es dir mit der Zeit auch immer leichter fallen, dir selbst und anderen zu vergeben und dankbar zu sein, für das, was du hast, anstatt Gram und Frustration deinen Alltag und deine Lebenswelt bestimmen zu lassen.
Journaling Anleitung – Ideen & Methoden
Im folgenden habe ich dir ein paar Journaling-Ideen zusammengestellt, damit es dir gelingt, deine Gedanken mittels deines kleinen, persönlichen Journaling-Rituals zu ordnen und störende Glaubenssätze loszulassen.
1. Reflexionsfragen regen dein Wachstum an. Hast du ein bestimmtes Thema, welches dich im Leben immer wieder ereilt, lohnt es sich, einen genaueren Blick darauf zu werfen. Reflexionsfragen regen dich zum Nachdenken an und kitzeln Antworten aus dir heraus, die du sonst im hektischen Alltag vielleicht gar nicht wahrgenommen hättest. Das können fragen sein wie:
Wie geht es mir heute?
Wofür bin ich dankbar?
Welche Ziele habe ich für dieses Jahr?
Was möchte ich loslassen?
Wobei fühle ich mich so richtig lebendig?
2. Expressives Schreiben befreit den Geist. Wenn du einmal gar nicht weißt, was du schreiben sollst, oder aber das Gefühl hast, dein Kopf platzt vor lauter Eindrücken oder sorgen aus allen Nähten, kann das expressive Schreiben eine Möglichkeit sein, die Dinge loszulassen, die dich sonst 24/7 beschäftigen würden. Schreibe einfach alles auf, was dir durch den Kopf geht – das muss nicht einmal Sinn ergeben. Hauptsache vom Hirn durch die Hand ins Heft!
3. Positive Vibes! Journaling kann einerseits befreiend wirken, wenn du dir die Dinge, die dich belasten, von der Seele schreibst. Doch achte darauf, dass du beim Schreiben nicht nur das Negative zu Papier bringst und ausschließlich dein Buch voll jammerst. Das kann im ersten Moment helfen und ist absolut okay – doch wende dich nach einer Weile den Dingen zu, die du an deinem Leben gut findest. Immer nur auf den schlechten Seiten herumzukauen, bringt dich auf Dauer nicht weiter, sondern bremst dich aus. Lösungsorientiertes Denken ist gefragt!
4. Das schöne Leben wartet nur darauf, manifestiert zu werden! Auch, wenn es dir heute unerreichbar scheint – je mehr du dich gedanklich mit deinem Traum-Leben auseinandersetzt, desto wahrscheinlicher wird es, dass es bald in greifbare Nähe rückt und sich verwirklicht. Hattest du einen Traum, in dem du wirklich glücklich warst? Schreibe ihn auf. Hast du im TV ein Haus gesehen, wie du auch einmal bauen möchtest? Notiere eine Beschreibung davon. Kommt dir eine Idee für dein eigenes Unternehmen? Halte daran fest! Das Gesetz der Anziehung besagt, dass wir das in unser Leben ziehen, womit wir uns auch in unseren Gedanken beschäftigen.
5. Set und Setting. Egal, in welchem Mindset du dich befindest oder was du noch alles zu erledigen hast – gerade, wenn du dir einredest, andere Dinge seien wichtiger, oder es gibt ja eh nichts, worüber du schreiben kannst – setze dich erst recht für zumindest fünf Minuten hin und schreibe. Zumeist gibt es dir gerade dann am meisten Energie, dich einen Moment lang nur mit dir zu beschäftigen. Du allein entscheidest, wann der richtige Moment ist – du weißt am besten, was für dich gut ist.
Schaffe dir einen Wohlfühl-Ort, eine kleine Schreib-Oase. Das kann dein Lieblings-Café sein, aber auch diese eine Bank im Wald oder deine Sofaecke mit Kerzenlicht und Tee – du entscheidest. Verwende Buch und Stifte, die dir gefallen – das Auge schreibt mit. Um dran zu bleiben, kann es dir helfen, eine Journaling-Routine zu entwickeln. Ich zum Beispiel schreibe gern vor dem Schlafengehen, wenn alles andere bereits erledigt ist. Mein ganz persönliches Einschlaf-Ritual.
6. Lass die Filter weg. Schreibe frei heraus, was dich stört, quält, beengt, belästigt, belastet – oder auch unbändige Freude und Enthusiasmus in dir wach ruft. Es sind ganz allein deine Gedanken, du musst sie mit neimandem teilen – also bringe sie ungefiltert zu Papier, auch, wenn sie vielleicht weh tun. Das regt dein persönliches Wachstum an und sorgt dafür. Dass du dir nicht selbst etwas vormachst.
7. Feel the feelings. Lade alle Gefühle zu deiner Journaling-Zeremonie ein. Sie gehören zum Leben dazu und dürfen da sein. Wenn Gefühle hoch kommen – halte sie nicht zurück – lebe sie. Reite auf der Emotions-Welle, statt in ihr unterzugehen. Nimm dir bewusst Zeit für dich und deine Gefühle und benenne möglichst klar und detailliert, was du wann fühlst. Das lehrt dich, deine Gefühle und Bedürfnisse klarer wahrzunehmen, zu differenzieren und hilft dir letztendlich dabei, sie auch authentisch zu kommunizieren.
Ich wünsche dir von Herzen den Mut, dich auf deine eigene Journaling-Reise zu begeben!
Alles Liebe und ich freue mich, wenn du mich einmal auf Instagram besuchst.
Deine Christina
Schreibe einen Kommentar